Ateliergeschichten: eine Liebeserklärung

Ich komme gerade, sehr gut gelaunt, aus dem Theater.

Heute war die letzte Vorstellung dieses Abo - Jahres, eine klasse Vorstellung, die, zu Recht, die Zuschauer am Ende zu stehendem Beifall bewegt hat.

Ich liebe es, ins Theater zu gehen, seit Jahren haben wir ein Abo für Schauspiel und Kammerspiel.

Wie jede Liebe, ist auch diese nicht immer nur rosig, ich gebe beschämt zu, es ist mir schon passiert, dass ich nur mal kurz die Augen geschlossen habe, und ....

Theater kann mich glücklich machen, so wie heute abend, 

traurig, nachdenklich, aber manchmal langweilt es auch einfach nur -  zum Glück, eher selten.

Ich halte mich für durchschnittlich gebildet, durchschnittlich belesen, durchschnittlich interessiert - typische bürgerliche Mittelschicht eben - das durchschnittliche Zielpublikum jedes Theaters.

Ich will im Theater nicht dauernd überfordert werden, noch erwarte ich den kleinen "Unterhaltungspausensnack" für zwischendurch, es darf also ruhig auch mal etwas "schwieriger" sein.

Ich muss nicht alles verstehen, aber ich will emotional gepackt werden. Wenn nicht mit dem Text, dann mit der Inszenierung.

Ich mag es, wenn auf der Bühne viel passiert -  Ebenen fahren hoch und runter, Videoinstallationen und Lichteffekte finde ich toll, Musik sowieso.

Manche Theaterregisseure muten dem Publikum fünf-, sechsstündige Vorstellungen zu. Nichts für mich, sorry !

Alles was länger als zweieinhalb Stunden dauert, finde ich definitiv zu lang.

Regisseure, die so etwas auf die Bühne bringen, leben meiner Meinung nach in einer Theaterparallelwelt.

Damit wollen sie nur anderen Theaterleuten oder Feuilletonkritikern imponieren, aber nicht einem Publikum, das nach einem normalen Arbeitstag nach - ja nach was ? - Unterhaltung, Inspiration, und ja ! Entspannung, sucht.

In Nürnberg kommt jetzt ein neuer Intendant und ein neuer Schauspielchef -  ich bin gespannt.

Einige Schauspieler werden gehen. Schade, es war schön, sie in immer wieder anderen Rollen zu sehen.

Aber ich freue mich auch auf neue Gesichter, neue Typen.

 

Ich glaube, die Nürnberger sind ein dankbares, treues Publikum. Sie lieben ihre Schauspieler, ihre Fußballtrainer, ihren Club.

Letztendlich sind Theater, Fußball, Musik, Kunst, gar nicht so unterschiedlich. 

Es geht um Emotionen und um ein Gemeinschaftserlebnis, Jeder kann das finden, was ihm am meisten zusagt.

Danke für die Leidenschaft. Von denen, die es machen und von denen, die es brauchen.

 

 

 

 

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